Veranstaltungsbeschreibung
Veranstalter: Bundesverband
„An den Rechten der Frau misst sich die Demokratie.“ Die Sozialwissenschaftlerin und Publizistin Necla Kelek kritisiert mit dieser Aussage die Entrechtung von Frauen und Kindern im traditionellen Islam. Jener Islam ist allerdings schon lange – und nicht erst wie vor einigen Jahren politisch-medial festgestellt – zu einem Teil Deutschlands geworden. Ist er das wirklich oder hat sich in vielen Bereichen einfach nur eine Parallelgesellschaft etabliert?
Zwangsverheiratungen werden beim „Mokkatrinken“ beschlossen und Begriffe wie „Ehre“ und „Würde“ werden mit anderen Inhalten belegt.
Die beiden Autorinnen Dr. Necla Kelek und Inge Beer sowie der Autor Oliver Guntner lesen Texte und diskutieren diese und andere Fragen, denen sich die deutsche Gesellschaft im 21.Jahrhundert stellen muss. Die Problemlagen haben vor allem auch für Ostdeutschland Bedeutung, da hier bis 1990 weitestgehend keine Kontakte zu muslimischen Kulturen bestanden haben und nun Auseinandersetzungsstrategien mit Menschen gefunden werden müssen, die erst seit wenigen Jahren hier leben.
Die Veranstaltung wird von Prof. Ilse Nagelschmidt, Ehrenpräsidentin des FDA, moderiert.
Veranstaltungsdetails
Wann: 20. März 2021
Wo: Mendelssohn-Haus
Goldschmidtstraße 12, 04103 Leipzig
Voraussichtlich digital via Website und Youtube.
Sie können sich ab sofort zur Veranstaltung anmelden.
Live-Stream am: 20.3.2021, 19:00 Uhr
Die Autorinnen und Autoren sowie Moderator*in
Necla Kelek
Die in der Türkei geborene Sozialwissenschaftlerin und Publizistin ist eine prominente Stimme in Deutschland. Sie hat sich als Menschenrechtlerin und Kritikerin des autoritären Frauenbilds im traditionellen Islam einen Namen gemacht. Necla Kelek wurde in Istanbul geboren und lebt in Berlin und Hamburg. Sie hat Volkswirtschaftslehre und Soziologie studiert und wurde zum Dr. phil. promoviert. Ihre Bücher »Die fremde Braut«, »Die verlorenen Söhne«, »Bittersüße Heimat« und »Himmelsreise« haben die Debatte um Integration und Islam in Deutschland nachhaltig geprägt. Sie wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Geschwister-Scholl-Preis 2005, dem Freiheitspreis 2011.
Oliver Guntner
Oliver Guntner lebt und arbeitet in Jena, Thüringen. Der studierte Chemiker feilt seit 2009 zusammen mit anderen Autorinnen und Autoren an handwerklich guter Literatur. Er setzt sich für die Förderung und Verbreitung literarischer Arbeiten ein und hilft, diese in die Öffentlichkeit zu bringen. Selbst experimentiert er stilistisch, hauptsächlich im Bereich der Kurzgeschichte und der Satire. Er ist Mitglied in mehreren regionalen und überregionalen Autorenvereinigungen und vertritt diese in Institutionen auf Landes- und Bundesebene. Er ist Präsident des Freien Deutschen Autorenverbands.
Inge Beer
Inge Beer war beruflich 30 Jahre lang Leiterin der Betriebskindertagesstätte des Universitätsklinikums Benjamin Franklin. In dieser Zeit 10 Jahre lang Kuratoriumsmitglied an der FU Berlin. Von 2004 bis 2013 im Veranstaltungsmanagement der Charité in der Tätigkeit als Medizinhistorikerin. Nebenbei absolvierte sie ein dreijähriges Fernstudium über die Schreibtechniken mit Abschlusszertifikat. Von 2000 bis 2006 Chefredakteurin und Mit- Herausgeberin einer Zeitung von Mietern für Mieter. 2009 bis 2017 erste Vorsitzende des FDA Berlin, seit 2019 zweite Vorsitzende. Von 2010 bis 2015 Jugendbeauftragte des Bundes FDA, von 2019 bis Ende 2020 Vizepräsidentin des FDA, seit Herbst 2020 stellvertretendes Kuratoriumsmitglied im Deutschen Literaturfonds. Inge Beer schrieb zahlreiche Kurzgeschichten, Rezensionen und Berichte. Ihr bevorzugtes Genre ist die Satire.
Moderation: Prof. Dr. Ilse Nagelschmidt
Geboren in Leipzig; Studium der Germanistik, Geschichte, Pädagogik in Leipzig; 1975-1978 Lehrerin; 1978-1982 als Assistentin an der Pädagogischen Hochschule Leipzig tätig; 1983 Promotion; 1991 Habilitation; seit 1992 wissenschaftliche Mitarbeiterin; 1996 Professorin für neuere und neuste deutsche Literatur Universität Leipzig; seit 2019 em. Professorin
1994-2002 Gleichstellungsbeauftrage der Universität Leipzig; 2002-2004 Leiterin der Leitstelle für Fragen der Gleichstellung von Frau und Mann im Sächsischen Staatsministerium für Soziales; 2005-2018 Direktorin des Zentrums für Frauen- und Geschlechterforschung der Universität Leipzig.
Ehrenpräsidentin des Freien Deutschen Autorenverbandes